Page 99 - Wehrtechnik 03/2018
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Kommando Streitkräftebasis Fokus III/2018 97
Zusätzlich wurde den besonderen Anforderungen des Personen- und stehen u.a. eine Handschließentasche, eine Tasche für den Rettungs-
Begleitschutzes mit dem Austausch der Maschinenpistole MP2 9 mm x 19 und Mehrzweckeinsatzstock (RMS), eine Taschenlampenhalterung, eine
(UZI) durch die H&K MP5k 9 mm x 19 Rechnung getragen. Die Nutzung Doppelmagazintasche sowie ein Holster für die Pistole-P8 (in unterschied-
der MP5k erfolgte bis 2012, eine Ablösung in der Nutzung begann lichen Adaptionshöhen) zur Verfügung.
schrittweise ab 2008 durch die Maschinenpistole H&K MP7 (4,6 mm x Mitte dieses Jahrzehnts endete die festgelegte Nutzungsdauer
30). Es erfolgte hierbei erstmalig die Implementierung nutzerspezifischer und wurde zur Überbrückung bis zur Satzerneuerung verlängert. Die
Ergänzungssätze (Standard/ Personenschutz). Satzerneuerung wird derzeitig durchgeführt und soll das Schwarzzeug
Das Konzept der nutzerspezifischen Ergänzungssätze ist auch für das an den aktuellen Stand der Technik und die aktuellen Anforderungen an-
seit 1998 eingeführte Sturmgewehr G36 (5,56 mm x 45) umgesetzt. Die passen. Dies umfasst einen Wechsel vom RMS zum „Einsatzstock, kurz,
nutzerspezifischen Anforderungen hierbei sind in dem 2014 eingeführ- ausziehbar“, den Wechsel von der Stablampe Mag-Lite zu einer handli-
ten Gewehr G36K A4 (5,56 mm x 45) berücksichtigt. Auch hier gibt es cheren und zeitgemäßen Taschenlampe, ein neues Pistolenholster sowie
einen speziell auf das Feldjägerwesen zugeschnittenen Ergänzungssatz. neue Handschließen. Die beabsichtigten Produktänderungen basieren
Zusätzlich zu dem Gewehr G36 und dem Gewehr G36 k A4 verfügen die auf den Beiträgen und Erfahrungen der Feldjägerregimenter, der Schule
Feldjägerkräfte im Auslandseinsatz über einen Waffenmix, der missions- für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr sowie des KdoFJgBw
und wirkungsbezogen zusammengestellt und abgestimmt wird. Dazu ge- und orientieren sich teilweise an den gültigen Technischen Richtlinien der
hören das Maschinengewehr H&K MG4 (5,56 mm x 45), das Gewehr H&K Polizei.
G28 (7,62 mm x 51) als „Designated Marksman Rifle“ sowie das Gewehr Mit dem Tragen des Schwarzzeugs in Kombination mit dem Feldanzug
H&K G27 (7,62 mm x 51) mit dem Ergänzungssatz Patrouille. ergibt sich nunmehr eine einsatztaktisch begründete Änderung im
Erscheinungsbild des Feldjägers. Aufgrund des Gewichtes der Anbauteile
Weißzeug, Schwarzzeug und die Generationenfrage und der Vielfalt der Bewegungsabläufe im Feldjägerdienst, welche vom
langen Stehen über eine schnelle Verlegung zu Fuß oder eine Fahrt mit
Nur kurz nach der Umbenennung der Militärpolizei in Feldjäger, welche dem Dienstkraftfahrzeug bis hin zu einer Anwendung der waffenlosen
durch den damaligen Staatssekretär Rust im Jahr 1956 angewiesen wur- Selbstverteidigung/des Waffenkampfes reichen können, ist es unabding-
de, belegen Fotos das Tragen der grauen Lochkoppel in Verbindung mit bar, dass das Schwarzzeug an seinem dafür vorgesehen Platz verankert
dem leichten Helm mit weißen Streifen als Feldjägerdienstanzug. Noch im ist und nicht verrutscht. Somit ist es für eine uneingeschränkte Nutzung
Jahre 1957 werden auch die amerikanischen Lochkoppel und die Tasche der Ausrüstungsgegenstände angedacht, dass der Feldjäger zukünftig die
für die US-Dienstpistole Colt .45 ACP getragen. Nachdem im Weiteren die Feldbluse in der Feldhose tragen und das Koppelsystem mittels Klett- und
amerikanische weiße Drei-Lochkoppel durch eine weiße Zwei-Lochkoppel Gürtelschlaufen („Beltkeeper“)-Fixierung an der Feldhose befestigt wird.
ersetzt wurde, bildete das weiße Koppel mit Schulterriemen über der
rechten Schulter, die weiße Pistolentasche in „Crossdraw“-Trageweise Zukünftige Herausforderungen
und der weiße Schlagstock auf der rechten Seite viele Jahre das
Weißzeug. Als Kopfbedeckung wurde der Satz durch eine Schirmmütze Die Feldjäger der Bundeswehr sind mit der Struktur eines Kommandos
mit weißem Bezug ergänzt. Ungefähr im Jahr 1960 wurde eine weiße und der Truppenschule in Hannover sowie drei Feldjägerregimentern
Armbinde mit dem Schriftzug „Feldjäger“ beigefügt. Getragen wurde das in der Fläche gut aufgestellt, um die Aufträge und Aufgaben im In- und
Weißzeug sowohl in Kombination mit dem Feldanzug als auch mit dem Ausland sicherstellen und erfüllen zu können. Dabei zeigt besonders auch
Dienstanzug. Grundsätzlich war, gemäß der Vorschriftenlage, beim Tragen der Personalaufwuchs auf, dass die Serviceleistungen der Feldjäger ange-
des Weißzeugs im Feldjägerdienst die Schirmmütze zu tragen. Mit der nommen und geschätzt werden.
Einführung des Baretts in die Feldjägertruppe setzte sich, durch eine spä- Unverändert gilt es, das Bereitstellen durchhaltefähiger militärpolizei-
ter erlaubte Abwandlung, das Tragen der neuen Kopfbedeckung immer licher Fähigkeiten in den ausländischen Einsatzgebieten, das Bereithalten
mehr auch im Feldjägerdienst durch. Die Schirmmütze wurde nur noch des erforderlichen Fähigkeitsspektrums für einsatzgleiche Verpflichtungen,
auf Befehl, zu bestimmten Anlässen, mit Schwerpunkt im Militärischen das Sicherstellen fähigkeitsspezifischer Beiträge zum Nationalen
Verkehrsdienst, getragen. Das Weißzeug wird von den Feldjägern heute Risiko- und Krisenmanagement sowie die Beteiligung an nahezu allen
nur noch im protokollarischen Dienst von den Eskortefahrern getragen. Übungsvorhaben der Bundeswehr im In- und Ausland – bei gleichzeiti-
Seit Mitte der 2000er Jahre tragen die Feldjäger im Feldjägerdienst ger Gewährleistung des Feldjägerdienstes/Feldjägereinsatzes im Inland –
im Inland sowie im Feldjägereinsatz im Ausland querschnittlich das auch in Zukunft hinreichend und prioritätengerecht erfüllen zu können. Die
Schwarzzeug. Dies umfasst einen schwarzen Tragegürtel mit Anbauteilen Rüstungsvorhaben des Aufgabenbereichs leisten dabei ihren spezifischen
sowie die schwarze Armbinde „Feldjäger – MP“. Als mögliche Anbauteile Beitrag. wt
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(Fotos: Bw Bekleidungsmanagement GmbH)
Die Bw Bekleidungsmanagement GmbH (BwBM) managt die Versorgung der Soldaten und zivilen Mitarbeiter der Bundeswehr mit Bekleidung und
persönlicher Ausrüstung. Dabei agiert die bundeseigene BwBM zuverlässig, einfach und schnell. Nach dem Umzug des Shop Köln aus der Zentrale
nach Troisdorf-Spich in die Servicestation Mitte April kann die Einrichtung nun die Synergieeffekte der Nachbarschaft von Servicestation und Shop
nutzen. Dadurch kann die fiskalische Versorgung der Soldaten und der Service für die Selbst- und Teilselbsteinkleider der Bundeswehr optimiert
werden. Die Geschäftsführer Uwe Schmack (CEO) und Stephan Minz (CFO) eröffneten den neuen BwBM Shop offiziell am 16. April.