Page 98 - Wehrtechnik 03/2018
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96 III/2018 Kommando Streitkräftebasis Fokus
NEXTORCH hat die Lösung
Links: Die SAINT TORCH 30 (ST30) ist neues Mitglied einer Familie von großen taktischen LED-Lampen für den militärischen und nicht-militärischen (behördlichen)
Nutzer.
Mitte: Die Leuchtweite der ST30 beträgt 480 m.
Rechts: Das Laden der ST30 kann via Anschluss an das Smartphone erfolgen.
(Alle Fotos: NEXTORCH Deutschland GmbH)
Der weltbekannte chinesische Hersteller NEXTORCH, in Deutschland im Lampenkopf. Dieses Produkt war im vergangenen Jahr als Gewinner
vertreten durch die in Haan (Rheinland) ansässige NEXTORCH aus dem „reddot award 2017“ hervorgegangen.
Deutschland GmbH, vervollständigt sein Portfolio an taktischen LED- Dem steht die TA15 in nichts nach. Sie kann mit unterschiedlichs-
Lampen für den militärischen und nicht-militärischen (behördlichen) ten Batteriearten betrieben werden, was sie mit einer Leuchtweite von
Nutzer. Die Lampensysteme sind bereits in mehr als 54 Ländern im Einsatz 150 m und einer Laufzeit von zweieinviertel Stunden einzigartig macht
und erfreuen sich höchster Qualität und Ausdauer. So vereint die extrem unter den gängigen LED-Taschenlampen. Auch sie verfügt über Nano-
helle taktische Taschenlampe TA30 mit direktem Stroboskop ein neuar- Keramik-Glasbrecher im Lampenkopf. Diese einzigartigen Merkmale
tiges USB-ladbares Batteriekonzept (Lithium-Ion-Akku) mit einem pa- waren ausschlaggebende Argumente für die Verleihung des „Silver
tentierten Sofort-Stroboskop-Schalter und Nano-Keramik-Glasbrecher Award“ im Rahmen des „Asia Outdoor Industry Award 2017“.
Sofortbedarf an einem deutlich verbesserten Sprechsatz aufgezeigt. Die Ermittlungen ist es, den Tathergang zu rekonstruieren und Beweise für die
Forderungen waren dabei nach einem Sprechsatz, der das Halten von Strafverfolgung der deutschen Gerichtsbarkeit zu sichern. Des Weiteren
zwei Funkkreisen ermöglicht, als auch einen aktiven Gehörschutz bie- werden diese Ermittlungsergebnisse innerhalb der Bundeswehr dafür ge-
tet. Dabei muss der Sprechsatz robust genug für Einsatzländer wie z.B. nutzt, um ggf. eigene Einsatztaktiken zu überprüfen oder sie unmittelbar in
Afghanistan sein. Basierend auf diesen Forderungen wurde das Projekt die Verbesserung von Wehrmaterial, wie bspw. bei den sondergeschützten
„Sprechsatzkombination Personenschutz, robust“ initiiert. Fahrzeugen, einfließen zu lassen.
Der daraufhin im Aufgabenbereich Feldjägerwesen der Bundeswehr Grundlage jeder guten Beweissicherung und damit einhergehend
eingeführte Sprechsatz für Personenschutzkräfte in robusten Einsätzen der späteren Strafverfolgung ist die qualitativ hochwertige Tatortarbeit.
besteht aus drei wesentlichen Elementen. Der eigentliche Sprechsatz als Um dies insbesondere in ausländischen Einsatzgebieten durchgän-
eine In-Ohr-Lösung, welcher in Verbindung mit den individuell bereitge- gig zu verbessern, werden zukünftig die Ermittler mit einem 360 Grad-
stellten Otoplastiken einen ausreichenden Gehörschutz bieten und die Kamerasystem ausgestattet. Dieses ermöglicht es mittels hochauflösen-
Kontrollbox (CT-iKontrollbox), über die zwei Funkgeräte angeschlossen der Aufnahmen und der dazugehörigen Software, Tatorte im Nachhinein
und gesteuert werden können. Dabei handelt es sich um einen aktiven auch ohne Zeitdruck virtuell erneut begehen und intensiver auswerten zu
Gehörschutz, um auch Umgebungsgeräusche wahrzunehmen. Wahlweise können.
wird zusätzlich noch ein Kapselgehörschutz (z.B. 3M Peltor ComTac XPI)
zur Verfügung gestellt, um in robusten Einsätzen eine höchstmögliche
Flexibilität erreichen zu können. Damit ist je nach Einsatzoption sowohl
ein gedeckter Einsatz, als auch ein deutlich offensichtlicher Einsatz des
Sprechsatzes möglich und sichert die Führungsfähigkeit in plötzlich eska-
lierenden Lagen.
Der für den Personenschutz eingeführte Sprechsatz hat sich be-
währt und erfährt bei den Nutzern aufgrund der auftragsbezogenen
Wahlmöglichkeit zwischen In-Ohr-Lösung und Kapselgehörschutz eine
hohe Akzeptanz. Das ständige Halten von zwei Funkkreisen ist bei heu-
tigen Personenschutzeinsätzen Standard und gewährleistet so jederzeit
die Führungsfähigkeit nach Innen und Außen. Aufgrund dieser hohen Das Gewehr H&K G28 (7,62 mm x 51) mit nutzerspezifischem Ergänzungssatz
Akzeptanz und den durchweg positiven Erfahrungen, wird nunmehr im ist für den Auslandseinsatz optimiert.
Aufgabenbereich Feldjägerwesen Bundeswehr jeder Personenschützer (Foto: Heckler & Koch)
mit einem solchen Sprechsatz ausgestattet, um den hohen Anforderungen
im Einsatz gerecht zu werden.
Vom Gewehr G1 und Pistole P1
Tatortarbeit und Unfallaufnahmen zu den heutigen Handwaffen
mittels 360 Grad-Fotografie Die erste Ausstattung der Feldjägertruppe mit Waffen war sehr über-
sichtlich und bestand in den Anfängen aus der Pistole P1 (9 mm x 19,
Der Aufgabenbereich Feldjägerwesen der Bundeswehr stellt mit hoch- Zivilbezeichnung Walther P38). Ergänzt wurde die Ausstattung ab
qualifiziertem Personal – den „Ermittlern Streitkräfte“ – die Aufnahme von 1959 mit dem bekannten Gewehr G3 (7,62 mm x 51) des Herstellers
schweren Unfällen sowie die Dokumentation und Beweissicherung an Tat- Heckler & Koch, das seinerzeit das erste Standardgewehr (Sturmge-
und Ereignisorten im In- und Ausland sicher. Da im Auslandseinsatz kei- wehr) der Bundeswehr, das G1, ersetzte. Auch eingeführt wurde die
ne „Ermittlungsbeamten der Staatsanwaltschaft“, wie z.B. Polizeibeamte, Maschinenpistole MP2 (9 mm x 19, Zivilbezeichnung UZI), welche bis
verfügbar sind, kommt hier der Arbeit der Ermittler der Feldjäger, zum heutigen Tage vereinzelt noch in der Nutzung ist. Damit war die
die im Rahmen der Wehrdisziplinarordnung, zur Unterstützung der Feldjägertruppe lange Zeit nur querschnittlich bewaffnet.
Strafverfolgungsbehörden oder einer Ermittlungskommission im Auftrag Als erste Waffe für eine Spezialisierung im Aufgabenbereich Feldjäger-
des BMVg ermitteln und Beweise sichern – die auch gerichtsverwertbar wesen Bundeswehr konnte in den 1960er Jahren die Pistole P21 (7,65 mm
genutzt werden können – eine besondere Rolle zu. Bei Anschlägen oder x 17), auch bekannt als Walther PPK, sowie ab 1985 erstmalig eine Pistole
Angriffen auf deutsche Kräfte im Auslandseinsatz ist in der Regel von „exklusiv“ für den Aufgabenbereich, die Pistole H&K P7 (9 mm x 19), ein-
Kapitalverbrechen wie Mord oder versuchtem Mord auszugehen, was geführt werden, welche 2013 durch die Pistole H&K P30 V1 (9 mm x 19,
dazu führt, dass umfangreiche Ermittlungen durchzuführen sind. Ziel dieser Pistole, Feldjäger, Personenschutz) abgelöst wurde.